Friedrich Wilhelm Foerster

deutscher Pazifist und Pädagoge; scharfer Analytiker und Kritiker des deutschen Militarismus; lebte ab 1920 in der Schweiz und in Frankreich, ab 1940 in den USA und zuletzt wieder in der Schweiz; Veröffentl. u. a.: "Mein Kampf gegen das militärische Deutschland", "Sexualethik und Sexualpädagogik", "Christus und das menschl. Leben"; "Erlebte Weltgeschichte 1869-1953" (Erinnerungen)

* 2. Juni 1869 Berlin

† 9. Januar 1966 Kilchberg b. Zürich (Schweiz)

Wirken

Friedrich Wilhelm Foerster wurde am 2. Juni 1869 in Berlin als Sohn eines aus Schlesien stammenden Astronomen geboren, der ihn religionslos erzog. Sein Vater war führend in der Volksbildungs-Bewegung. Seine Mutter, eine Großnichte Helmuth v. Moltkes, stammte aus Mecklenburg. Er wurde zuerst von Privatlehrern und dann am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Berlin erzogen.

Seine Studien in Philosophie, Ethik, Volkswirtschaftslehre und Sozialwissenschaften (Freiburg und Berlin) schloß F. 1893 mit dem Doktorexamen ab. (Dissertation: "Der Entwicklungsgang der Kantschen Ethik bis zur `Kritik der reinen Vernunft'"). Danach studierte er die Arbeiterbewegung in London, der Schweiz, USA usw., ging der Frage der jugendlichen Verbrecher nach und arbeitete in Berliner Arbeiterquartieren. 1895 protestierte er in seiner Zeitschrift "Ethische Kultur" gegen die Sedan-Gedenkrede Kaiser Wilhelms II., der die Sozialdemokraten ...